Die am stärksten strahlenexponierte Berufsgruppe? Das fliegende Personal
Fliegendes Personal, einschließlich Piloten und Flugbegleiter, gehört zu den Berufsgruppen, die einer signifikant hohen Strahlenexposition ausgesetzt sind. Diese Exposition resultiert hauptsächlich aus kosmischer Strahlung, besonders bei Flügen in großen Höhen und in Polnähe.
Strahlenexposition im Flugverkehr
Die kosmische Strahlung, der Flugpersonal ausgesetzt ist, besteht aus hochenergetischen Partikeln aus dem Weltraum. Die Atmosphäre der Erde bietet am Boden einen wirksamen Schutz gegen diese Strahlung – aber in Flughöhen über 10.000 Metern nimmt die Schutzfunktion der Atmosphäre ab, was zu einer höheren Strahlenbelastung führt. Flugrouten in höheren geografischen Breiten näher an den Polen sind besonders strahlenintensiv, da das Erdmagnetfeld in diesen Regionen weniger Schutz bietet.
Gesundheitsrisiken bei kosmischer Strahlung
Langfristige Exposition gegenüber erhöhten Niveaus kosmischer Strahlung kann das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen, einschließlich eines erhöhten Risikos für Krebserkrankungen und Reproduktionsprobleme. Während die Risiken für gelegentliche Flugreisende gering sind, sind Besatzungsmitglieder, die regelmäßig und über viele Jahre hinweg fliegen, einer kumulativen Strahlenbelastung ausgesetzt, die in der Tat gesundheitliche Auswirkungen hervorrufen kann. Im Durchschnitt können Piloten und Flugbegleiter, je nach Flugrouten, -höhen und -zeiten, eine zusätzliche Strahlendosis von etwa 2 bis 5 Millisievert (mSv) pro Jahr erhalten. Zum Vergleich: Die durchschnittliche jährliche Strahlenbelastung für Personen in Deutschland, die hauptsächlich aus natürlichen Quellen wie Radon in der Luft stammt, beträgt etwa 2,1 mSv.
Schutzmaßnahmen und Richtlinien
Zur Minimierung der Strahlenexposition des fliegenden Personals gibt es verschiedene Richtlinien und Maßnahmen:
- Planung der Flugrouten: Vermeidung von Routen mit hoher kosmischer Strahlenbelastung, besonders während solarer Ereignisse.
- Beschränkung der Flugzeiten: Festlegung von Grenzwerten für die jährliche Flugzeit, um die Strahlenexposition zu begrenzen.
- Überwachung und Information: Regelmäßige Messung der Strahlenbelastung und Information des Personals über die Risiken und Schutzmaßnahmen.
- Medizinische Überwachung: Regelmäßige medizinische Untersuchungen, um mögliche Auswirkungen der Strahlenexposition frühzeitig zu erkennen.
Das Bewusstsein für die Strahlenrisiken und die Implementierung effektiver Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit des fliegenden Personals zu schützen. Während die Forschung weiterhin Wege zur Minimierung dieser Risiken sucht, ist es wichtig, dass die Fluggesellschaften und das Personal weiterhin zusammenarbeiten, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten.