Radon im Keller: Risiken und Schutzmaßnahmen

29. Februar 2024

Radon ist ein farb- und geruchloses Gas, das aus dem natürlichen Zerfall von Uran in Böden und Gesteinen entsteht. Es kann in Häuser eindringen und sich besonders in schlecht belüfteten Bereichen wie Kellern ansammeln. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Radon im Keller ein ernstzunehmendes Problem ist, wie Sie das überhaupt bemerken und welche Schritte Sie unternehmen können, um die Risiken zu minimieren.

Was ist Radon?

Radon (chemische Formel „Rn“) ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Edelgas, das farblos, geruchlos und geschmacklos ist. Es entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Uran, einem Element, das in geringen Mengen in fast allen Böden und Gesteinen der Erdkruste vorhanden ist. Dieser Zerfallsprozess ist eine Kette, die mit Uran beginnt und über mehrere Stufen zu verschiedenen anderen radioaktiven Elementen führt, bis schließlich stabiles Blei entsteht. Radon entsteht in einer dieser Zwischenstufen und ist einzigartig unter den Edelgasen, da es radioaktiv ist.

Entstehung und Freisetzung von Radon

Der Zerfallsprozess von Uran zu Radon erfolgt kontinuierlich in der Natur. Wenn Uran im Boden, in Gesteinen oder in Baumaterialien zerfällt, wird Radon gasförmig und kann sich durch Risse, Spalten und andere Hohlräume im Erdreich bewegen. Von dort aus kann es in die Luft gelangen und schließlich in Gebäude eindringen, insbesondere durch Risse in Fundamenten, Lücken um Leitungen, unversiegelte Böden und Wände sowie durch schlecht isolierte Kellerräume und Erdgeschosse. Einmal in einem Gebäude, kann Radon sich in Innenräumen anreichern, insbesondere in schlecht belüfteten Bereichen wie Kellern und Erdgeschossen. Die Konzentration von Radon in Innenräumen hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Uranmenge im Boden unter und um das Gebäude, die Durchlässigkeit des Bodens, die Bauweise des Gebäudes und die Lüftungsraten der Räume.

Gesundheitsrisiken durch Radon

Radon selbst ist als Edelgas zwar ziemlich inert, d. h. es reagiert nur schwer mit anderen Elementen und wird kaum vom Körper resorbiert – aber die radioaktiven Zerfallsprodukte von Radon (wie Polonium-218 und Polonium-214) sind es nicht. Diese Zerfallsprodukte können sich an Staubpartikel in der Luft anlagern und, wenn sie eingeatmet werden, in der Lunge ablagern. Dort geben sie radioaktive Strahlung ab, die das Lungengewebe schädigen und letztendlich zu Lungenkrebs führen kann. Die Risiken einer Radonexposition sind also kumulativ und erhöhen sich mit der Zeit und der Konzentration der Radonexposition. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Gesundheitsbehörden betrachten Radon nach dem Rauchen als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.

Radon im Keller: Potentielle Gesundheitsgefahr

Keller sind oft die Hauptquelle für hohe Radonwerte in Wohngebäuden, da sie in direktem Kontakt mit dem Boden stehen und oft schlecht belüftet sind. Dies ermöglicht es Radon, sich anzusammeln und über Zeit zu gesundheitsschädlichen Konzentrationen zu erhöhen. Die Exposition gegenüber Radon ist ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko: Langfristige Exposition gegenüber hohen Radonkonzentrationen kann zum Beispiel zu Lungenkrebs führen. Gut, dass man dagegen etwas tun kann:

Maßnahmen zur Radonreduzierung

Zum Glück gibt es mehrere Strategien zur Reduzierung der Radonkonzentrationen im Keller:

  • Verbesserung der Belüftung: Dies hilft, Radon aus dem Keller zu entfernen und durch frische Luft zu ersetzen.
  • Abdichtung von Rissen und Öffnungen: Dadurch wird verhindert, dass Radon aus dem Boden in den Keller gelangt.
  • Radonabsaugsysteme: Professionelle Radonabsaugsysteme können installiert werden, um Radon aktiv aus dem Boden unter dem Haus abzusaugen und sicher nach außen zu leiten.
  • Regelmäßige Tests: Radontests sollten regelmäßig durchgeführt werden, um die Radonkonzentration im Keller zu überwachen.
  • Bauliche Maßnahmen: Beim Neubau können präventive Maßnahmen ergriffen werden, um das Eindringen von Radon zu minimieren.

Aber wie bemerkt man Radon im Keller eigentlich?

Die Identifizierung hoher Radonkonzentrationen in Ihrem Zuhause, insbesondere im Keller, erfordert spezifische Schritte und Werkzeuge. Hier ist, wie Sie Radon identifizieren können:

Radontestkits

Die gebräuchlichste Methode zur Identifizierung von Radon ist die Verwendung eines Radontestkits. Diese Kits sind in zwei Haupttypen unterteilt: Kurzzeit- und Langzeittests.

  • Kurzzeittests dauern in der Regel von 2 bis 7 Tagen. Sie verwenden in der Regel Aktivkohle, die radioaktive Zerfallsprodukte von Radon absorbiert. Nach der Expositionszeit wird das Kit an ein Labor geschickt, wo die Radonmenge gemessen wird.
  • Langzeittests dauern über einen Zeitraum von 90 Tagen bis zu einem Jahr und liefern ein genaueres Bild der durchschnittlichen Radonkonzentration, da Radonwerte im Laufe der Zeit und mit den Jahreszeiten schwanken können. Diese Tests können Alpha-Detektoren, Elektret-Ionenkammern und andere Technologien verwenden.
Professionelle Radonmessung

Wenn Sie eine umfassendere Analyse wünschen oder wenn der erste Test hohe Radonwerte anzeigt, können Sie eine professionelle Radonmessung in Betracht ziehen. Professionelle Radonprüfer verwenden fortschrittlichere Geräte wie kontinuierliche Radonmonitore oder Alpha -Detektoren, die genauere und zuverlässigere Daten liefern können.

Digitale Radonmonitore

Es gibt auch digitale Radonmonitore, die kontinuierliche Messungen anbieten und Echtzeitdaten über die Radonkonzentrationen liefern. Diese Geräte können eine gute Investition sein, wenn Sie in einem Gebiet mit bekanntermaßen hohen Radonwerten leben oder wenn Sie die Radonkonzentrationen in Ihrem Haus dauerhaft überwachen möchten.

Abschluss: Radon im Keller ist ein Problem – es existiert aber nicht überall

Radon im Keller ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht ignoriert werden sollte. Durch das Verständnis der Risiken und das Ergreifen von Schutzmaßnahmen können Sie jedoch das Risiko einer Radonexposition für sich und Ihre Familie erheblich reduzieren. Regelmäßige Radontests und bei Identifikation geeignete Sanierungsmaßnahmen können dazu beitragen, ein gesundes und sicheres Zuhause zu gewährleisten.


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